WeltTrends 189
Pazifik in der Weltpolitik
Potsdam, 01.07.22. Der Ukrainekrieg und mit ihm verbundene Ereignisse und Konferenzen stehen derzeit im Zentrum der Aufmerksamkeit von Politik und Medien. Aber auch in anderen Regionen vollziehen sich wichtige Entwicklungen, die jedoch in Europa nur marginal, wenn überhaupt, wahrgenommen werden. Die pazifische Inselregion erlebe derzeit „eine gravierende Zuspitzung von Machtkämpfen um Einfluss“, konstatiert unser Gastherausgeber Oliver Hasenkamp im Thema. Dabei nehmen die USA und China eine Schlüsselrolle ein, gefolgt von Staaten wie Australien, Frankreich und Großbritannien. Weitere Artikel beschäftigen sich mit den Folgen früherer Atomtests im Pazifik und setzen sich mit den Gefahren des Tiefseebergbaus wie auch seinen völkerrechtlichen Aspekten auseinander.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine tobt seit mehr als hundert Tagen. Die Debatte hierzulande ist emotional, moralisierend, teilweise hysterisch. Es geht auch anders, wie die Analysen in diesem Heft zeigen: In einem bisher unveröffentlichten Papier aus dem Jahr 1997 skizzierte Ludger Volmer ein Konzept von gemeinsamer Sicherheit statt NATO-Erweiterung. Ein enormer Stresstest für die deutsche Außenpolitik ist die Zeitenwende. Deutschland müsse sein außenpolitisches Bezugsfeld erweitern, um sich neue Machtressourcen zu erschließen, bekräftigt Günther Maihold (SWP). Dabei gibt er wertvolle Denkanstöße, die Zeitenwende nicht ausschließlich militärisch zu gestalten, sondern ein umfassendes Herangehen in Betracht zu ziehen. Im WeltBlick geht es um die Chancen der Wiederwahl von Lula de Silva bei den in Brasilien bevorstehenden Präsidentschaftswahlen und den Ausgang der Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftswahlen in den Philippinen, die der Sohn des früheren Präsidenten Marcos bzw. die Tochter des scheidenden Präsidenten Duterte gewannen.
WeltTrends 189
Pazifik in der Weltpolitik
WeltTrends, Potsdam 2022
ISBN 978-3-947802-88-3
ISSN 0944-8101
72 Seiten