Erhard Crome

Neustart von WeltTrends

Editorial WT-196

Hiermit liegt die erste Ausgabe unserer „WeltTrends. Zeitschrift für internationale Politik“ „in der neuen Zeitrechnung“ vor – „Brasilien im Umbruch“ Das weithin bekannte Monatsjournal haben wir Ende 2022 eingestellt und setzen es mit einer umfangreicheren Vierteljahres-Publikation fort.

Diese Entscheidung fiel nicht leicht. WeltTrends ist seit 1993 mit Publikationen am Markt, die inhaltlich und in der Gestaltung ein breites außenpolitisch interessiertes Publikum ansprechen. Von Beginn an hat sich WeltTrends mit den internationalen Umbrüchen und der deutschen Außenpolitik sachlich und kritisch auseinandergesetzt. Die jüngsten Entwicklungen bedeuten eine besondere Herausforderung. Wir lassen uns weiterhin davon leiten, ein Fachorgan in einem sehr breiten Wissenschaftsverständnis zu sein und wissenschaftliche sowie gesellschafts- und außenpolitische Überlegungen unterschiedlicher Denkrichtungen in Beziehung zueinander zu setzen. Dabei ging es uns immer darum, dem Frieden und der Völkerverständigung, der Gerechtigkeit und der Durchsetzung des internationalen Rechts zu dienen, und zugleich nicht einer besonderen politischen Partei das Wort zu reden.

Der Beschluss zur Beendigung des monatlichen Journals lag ursächlich an den sich zuspitzenden wirtschaftlich-finanziellen Rahmenbedingungen. Diese haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Zwar stieg die Zahl der Abonnenten und damit die Einnahmen, aber das reichte leider nicht aus, die steigenden Kosten zu decken. Dabei war klar, der Verein WeltTrends, das WeltTrends-Institut für Internationale Politik (IIP) und der Potsdamer Wissenschaftsverlag setzen ihre Arbeit fort.

WeltTrends erscheint nun als digitale Quartalszeitschrift, die auch weiterhin einen ausgewählten, außenpolitisch relevanten Heftschwerpunkt hat. Darüber hinaus wird es Artikel und Diskussionsforen geben, die nicht zum Schwerpunkt gehören; die Rubriken WeltBlick, Streitplatz sowie Bücherschau werden auch künftig zu finden sein. Der Heftumfang wird circa 70 bis 100 Seiten betragen. Die Ausgaben werden weiter sorgfältig redaktionell betreut und gesetzt. Dabei wird auch die Möglichkeit geschaffen, das Heft auf der Grundlage von „Print on Demand“ gedruckt zu erwerben. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Autoren und Sie, als Leser sowie Kunden und Abonnenten, uns bei diesem WeltTrends-Relaunch begleiten.

Die Zeitschrift wird stärker an das IIP herangeführt. Zugleich wird die Webseite (www.welttrends.de) des Instituts und des Vereins umgestaltet und technisch modernisiert. Das wird neue Möglichkeiten des Online-Publizierens eröffnen, um die Debatten zu den Turbulenzen unserer Zeit in geeigneten Formen und Foren fortzusetzen.

So wollen wir eine schrittweise inhaltliche Anreicherung der Webseite realisieren. Es wird eine aktivere Homepage mit Blog, aktuellen Papieren und Digitalisierung früherer WT-Publikationen werden sowie Möglichkeiten für den Vertrieb über Online-Plattformen geben.

Auch künftig wird es selbstständige Web- Publikationen geben, die einen eigenen Charakter tragen und nicht einer engen Längenbegrenzung unterliegen. In diesem Sinne ist kürzlich IIPPapiere 32/2022 erschienen: Arne C. Seifert / Achim Wahl / Karin Kulow / John P. Neelsen: „Regelbasierte internationale Ordnung versus post-koloniale Emanzipation – Grenzen und Sackgassen eines globalen Hegemonieprojekts“.

Das April-Heft wird einen höchst aktuellen Schwerpunkt zum Thema „Brasilien im Umbruch“ und ein Forum „Frauen im Widerstand“, darüber hinaus einen WeltBlick zur anhaltenden Krise in Afghanistan präsentieren. Der Streitplatz enthält zwei kontroverse Texte zum russischen Krieg in der Ukraine, der weiter seine blutige Spur durch die Geschichte des 21. Jahrhunderts zieht.

Eine weitere Ausgabe von WeltTrends erscheint im Juni bzw. im 2. Quartal 2023 zum Thema: „BRICS und die neue Weltordnung“.

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