Zum Ableben von Prof. Egon Bahr

Prof. Egon BahrFoto: SPD Schleswig-Holstein (CC BY 2.0)

Zum Ableben von Prof. Egon Bahr

„Sicherheit voreinander muß durch Sicherheit miteinander ersetzt werden. Das empfand ich als revolutionär.“ Das schreibt Egon Bahr, der außenpolitische Vordenker der Brandt’schen Ostpolitik, im aktuellen WeltTrends-Heft. Es ist sein letzter Text, wie wir heute mit tiefer Trauer feststellen müssen.

Prof. Egon Bahr hat sich in den letzten Monaten vehement gegen die Rückkehr des Kalten Krieges in Europa gestemmt. Scharf analysierte er die neuesten internationalen Gefahren, seien es US-Raketenabwehrsysteme, Drohnen oder der IS. Die deutschen und europäischen Interessen vertrat er im politischen Disput mit Klarheit und Präzision, wobei dies immer mit Anekdoten aus seinem reichen diplomatischen Leben angereichert und damit noch überzeugender wurde.

WeltTrends hatte mehrfach die Möglichkeit, Reden und andere Texte von Egon Bahr zu publizieren. Dass seine Ausführungen zum 60. Jahrestag des Einstein-Russell-Manifestes, das die Pugwash-Bewegung gegen nukleare Bedrohung begründete, seine letzte Publikation überhaupt ist, stellt für uns eine besondere Verpflichtung dar. Die Zeitschrift WeltTrends trauert um einen großen deutschen Diplomaten.

Dr. Raimund Krämer
Chefredakteur

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