Strategische Annäherung durch Zeitenwende?
Macron und Scholz auf Kurs
von Landry Charrier und Hans-Dieter Heumann
Die Äußerungen des französischen Präsidenten zu Taiwan haben in Europa hohe Wellen geschlagen. Zu Recht. Emmanuel Macron ist dieses Mal zu weit gegangen. Er wollte einmal mehr seine Partner provozieren und damit eine neue Debatte über die strategische Autonomie Europas in Gang bringen.
Am Ende hat er sich diplomatisch in die Nesseln gesetzt. Seine Botschaft ist untergegangen und es hat sich der Eindruck festgesetzt, er wolle im Konflikt um den Inselstaat eine Äquidistanz zu den USA und China wahren. Dabei wurde oft übersehen, dass Frankreich mit seinen Überseegebieten und seiner 9 Millionen km² großen ausschließlichen Wirtschaftszone durchaus Interessen in der Region hat, und zwar vitale.
Eine bipolare Welt? Nicht im Interesse Europas!
Im Kern hat Emmanuel Macron nichts anderes getan, als auf den grundlegenden Unterschied zwischen der amerikanisch-chinesischen Rivalität und den europäisch-chinesischen Beziehungen hinzuweisen.
Hiernach sind Europa und China nicht nur Rivalen, sondern auch Wettbewerber und Partner: Unternehmen wie Volkswagen oder Mercedes, die circa 40 Prozent ihres Absatzes in China erzielen, werden nicht widersprechen. Die USA und China aber kämpfen um die Vorherrschaft auf dem Feld der (Zukunfts-)Technologien und letztlich auch um die militärische Präsenz im Indo-Pazifik. Eine solche Rivalität kann nicht im Interesse Europas liegen.
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