Heft 181

WeltTrends 181: Indo-Pazifik

WeltTrends 181 | November 2021

Indo-Pazifik

Eine neue Konfliktzone

Potsdam, 28.10.21. Quad und AUKUS – sie sollen für die Neuformierung der Sicherheitsarchitektur im Indo-Pazifik stehen. In erster Linie geht es um die Auseinandersetzung mit der aufstrebenden Macht China. Nicht verwunderlich, dass der absteigende Hegemon USA in beiden Bündnissen dominiert. Deutlich wird die antichinesische Ausrichtung der neugegründeten Formationen, wie John Neelsen, Gastherausgeber im Thema, herausstellt. Die Hinwendung Indiens zum „Westen“ kristallisiert sich heraus, zugleich betont jedoch der indische Sicherheitsexperte Raja Mohan die „strategische Autonomie“ Indiens im regionalen Kräftegleichgewicht. AUKUS begann mit einem Eklat im Verhältnis Frankreich-USA, den Ralf Havertz skizziert. Nicht zu übersehen sind die schwelenden Grenzkonflikte, nun verstärkt bei Seegrenzen, aber auch die Nuklearwaffen in diesem Raum.

Um Schwierigkeiten geht es ebenfalls im WeltBlick. Günther Maihold skizziert das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien, in dem es zur Entfremdung komme, während Frank Hantke am Beispiel Kosovo zeigt, wie schwierig es ist, einen Ausgleich zwischen Minderheitenrechten und dem Zusammenhalt eines Staates zu finden. Vor 30 Jahren zerfiel die UdSSR; die meisten ehemaligen Unionsrepubliken gründeten die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Ihre heutige Rolle erläutert im Interview Ilham Nematov (Usbekistan), stellvertretender Vorsitzende des GUS-Exekutivkomitees. Im Kommentar fordert Lutz Kleinwächter von der künftigen deutschen Regierung, dass sie Verantwortung in einer „instabilen multipolaren Welt“ übernehme und formuliert Leitlinien für eine kooperative deutsche Außenpolitik.

Veröffentlicht in WeltTrends Journal.